Arbeitsblätter adé: Erste papierlose Ausbildung im Krankenhaus Porz am Rhein

Generationen kannten ihn noch: jenen unvermeintlichen „Duft“ von frisch kopierten Arbeitsblättern, die durch die Klasse gereicht werden und dabei sogar manches Mal versehentlich mit einem Eselsohr versehen wurden. In der Klasse von Teuta Januzi gibt es all das nicht mehr - weder den markanten Geruch noch die Knickfalten an den Papierecken.

Die 20-Jährige aus Köln macht seit August 2015 eine Ausbildung zur „Kauffrau für Büromanagement“ am Erich-Gutenberg-Berufskolleg, und zwar papierlos. „In unserer Klasse arbeiten wir seit dem ersten Tag so“, erklärt Januzi, die im Rahmen ihrer Ausbildung gerade in der Finanzbuchhaltung im Krankenhaus Porz (https://www.khporz.de/) arbeitet. Sie gibt zu, dass das papierlose Arbeiten für sie zunächst eine gewisse Umstellung war. „Vor meiner Ausbildung habe ich auf dem Gymnasium nie mit einem PC oder Laptop gearbeitet. Wir haben immer alles auf Papier notiert.“

Das ist jetzt anders: Der Lehrer stellt Arbeitsblätter als Datei auf eine Arbeitsplattform des Online-Anbieters „Office 365“. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse sind auf diesem Schulportal angemeldet und haben entsprechend Zugriff auf die Arbeitspapiere. Umgekehrt können sie dort auch gleich ihre Hausaufgaben hochladen, der Lehrer korrigiert dann online. Doch damit nicht genug. „Wenn zum Beispiel jemand mal sein Buch vergessen hat, ist dies kein Problem, da man bei diesem Portal auch auf die Skripte und Materialien online zugreifen kann“, sagt Januzi.

Bislang ist die Auszubildende sehr von dieser Art des Arbeitens begeistert. Sie ist nämlich davon überzeugt, dass sie auf diese Weise besser auf das Berufsleben vorbereitet wird. „Das Arbeiten am PC in der Berufsschule kommt dem Arbeiten im Büro doch sehr nahe.“ Natürlich wisse sie auch um die Nachteile, die das rein rechnergestützte Arbeiten haben kann. So könne z. B. bei einem Systemausfall das Bearbeiten von Dokumenten nicht fortgesetzt werden, Arbeitsprozesse geraten so ins Stocken. „Ich glaube aber, dass trotz solcher möglichen Ausfälle unterm Strich die Zeit- und Kostenersparnis durch das papierlose Arbeiten enorm ist“, sagt Januzi. Zudem könne man ja auch Sicherheitskopien in digitaler Form abspeichern.

„Der Vorteil der digitalen Sicherheitskopien ist, dass der gesuchte Vorgang viel schneller gefunden wird und je nach Bearbeitungsstatus entweder endgültig gelöscht oder in einem separaten Ordner abgelegt wird“, sagt die Auszubildende. Dementsprechend wenig Verständnis hat sie für Menschen, die trotz des vielerorts verbreiteten Wunsches nach einem „papierlosen Büro“ dann doch alles noch einmal - zur Sicherheit - auf Papier ausdrucken und abheften. „Heutzutage erstellen Computer oder Laptops im „Hintergrund“ Back-Ups, wenn man diese Einstellung entsprechend an seinem Rechner aktiviert hat. Sollte es also zu einem Systemausfall kommen, sind die Daten weitgehend abgespeichert“, erklärt Januzi. Auch ein leerer Akku sei kein Problem. „Das Betriebssystem wie z.B. Windows startet dann nach dem Wiederaufladen direkt an der Stelle, an der man vorher gearbeitet hat.“

Text: Krankenhaus Porz am Rhein /Kai Seifert, EGB Den Originalartikel finden Sie hier

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