Selbstverständnis und Rolle der Schulleitung

Schule begreife ich als eine lebendige, lernende und von allen Beteiligten eigenverantwortlich entwickelte Organisation, zu deren positiver Entwicklung viele Menschen an ganz unterschiedlichen Stellen beitragen.

Meine Aufgabe am EGB verstehe ich dahingehend, dass ich die vielfältigen Prozesse und das breit gefächerte Engagement leite und begleite, indem ich den Menschen an dieser Schule ein kompetenter Ansprechpartner bin, viel Freude an meiner Arbeit ausstrahle und ihnen eine verlässliche Orientierung gebe.

Hinter allem gemeinsam steht das vorrangige Ziel der Arbeit an unserer berufsbildenden Schule, das Lernen unserer Schülerinnen und Schüler so zu befördern, dass sich Wissenserwerb in Handlungskompetenz niederschlägt, um auf diese Weise Grundlagen zu schaffen für eine tragfähige berufliche Basis, die es ihnen erlaubt, ihr Leben aus eigener Kraft heraus selbstständig zu gestalten und zu bewältigen. Dies anzustreben ist für mich eine ganz besondere Herausforderung.

Über das Vorhalten förderlicher Lernumgebungen hinaus und damit unsere Lernangebote überhaupt wirksam sein können, fühle ich mich selbstverständlich in besonderer Weise der unserem Schulprogramm vorangestellten Präambel verpflichtet.

Dabei bin ich mir immer auch sehr bewusst, dass sich das EGB in einem kulturell vielfältigen Stadtteilgebiet befindet, das zugleich vor ganz besonderen Integrationsanforderungen steht.

An einem Ort wie dem EGB, an dem Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, Kulturen und Religionen leben, lernen, arbeiten, streiten und feiern, ist es für ein gelingendes Miteinander unerlässlich, dass wir jedem Menschen vorurteilsbewusst begegnen und auf Respekt, Verlässlichkeit und Mitmenschlichkeit Wert legen und zugleich die Bedeutsamkeit gemeinsamer Regeln anerkennen und auf deren Einhaltung Wert legen.

Ebenso sind Gesundheit an Leib und Seele unverzichtbare Voraussetzungen und zugleich Ziel, um sich auf schulische Lernprozesse überhaupt einlassen zu können. Beides zu erhalten und zu befördern, ist uns ein wichtiges Anliegen. Hierzu gehört für uns auch, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern gegenüber ein hohes Maß an Sicherheit schaffen und vermitteln.

So wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern – wie auch uns – insgesamt einen zeitlich begrenzten und funktional ausgerichteten Lebensraum anbieten, in dem jede und jeder nach seinen Möglichkeiten wachsen und sich entwickeln kann. Da, wo Lebensumstände schwierig sind, zeitigen spürbare Kontrasterfahrungen zum sonstigen Lebensalltag zuweilen kompensatorische Wirkungen, sind sie Momente von Verlässlichkeit und Stabilität.

In Bezug auf Räumlichkeiten insgesamt gilt uns die äußere Ordnung zugleich als Spiegelbild einer inneren Ordnung und bildet für uns einen Rahmen für wirkliche innere Freiheit.

Zugleich kommt der Schule unter anderem auch die sehr wichtige Aufgabe zu, sich in ihrer Arbeit auch im Hinblick auf die technische Entwicklung zeitgemäß und zukunftsweisend zu bewegen, um Schülerinnen und Schüler teilhaben zu lassen an 21th Century Skills.

Hierzu bedarf es von Seiten der Schulleitung immer wieder nicht nur vielfältiger Bereitschaft und Unterstützung. Als eine Person, die sich seit ca. 30 Jahren auf verschiedenen Ebenen aktiv mit Fragen der IT auseinandersetzt, habe ich ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Wichtigkeit und die Notwendigkeit eines diesbezüglichen Engagements.

Die Umsetzung und kontinuierliche Weiterentwicklung modernster unterrichtsdidaktischer Technologien mit den gegebenen Möglichkeiten aktiv zu unterstützen ist ein überaus wichtiger Bestandteil meines beruflichen Selbstverständnisses. Ausstattung und Konzeption unseres Selbstlernzentrums, sowie die Umsetzung von "Bring your own device" (BYOD) mit unterschiedlichen Endgeräten und Betriebssystemen in zahlreichen Klassen sind sichtbarer Ausdruck unserer nachhaltigen Anstrengungen.

Vor allem ist es mir in diesem Bereich ein Anliegen, den Prozess der Digitalisierung an Schule über den Aspekt der technischen Ausstattung hinaus in seiner gesamtschulischen und auch in seiner gesamtgesellschaftlichen Breite und Vielfalt mit in den Blick zu nehmen.

Damit Berufskolleg in seiner heutigen Komplexität gelingen kann, bedarf es leitungsseitig eines flachen Hierarchieverständnisses, einer Haltung des Ermöglichens, die auch Fehlertoleranz beinhaltet, und insbesondere die Stärkung eben jener überfachlicher Kompetenzen, die wir auch unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln wollen, damit diese beruflich erfolgreich sein können: Eigenverantwortlichkeit und Verlässlichkeit, Entwicklungsbereitschaft und Flexibilität, Teamorientierung und Zielstrebigkeit. 

Je mehr dies dazu führt, dass allen am Schulleben Beteiligten positive Lern- und Lebenserfahrungen in einer modernen Bildungseinrichtung ermöglicht werden, und auf die alle, die mit ihr zu tun haben, auch mit Stolz blicken können, desto mehr erachte auch ich meine Tätigkeit als sinnvoll und erfolgreich.

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