Schulprogramm

Schulprofil

Das Erich-Gutenberg-Berufskolleg (EGB) ist eine Schule, in städtischer Trägerschaft im Osten von Köln, die aufgrund ihrer sozial-räumlich benachteiligten Lage und einer entsprechend zusammengesetzten Schülerschaft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist, und zugleich ihre kaufmännische Ausrichtung in Hinblick auf die Vermittlung sowohl fachlicher als auch zukünftig immer bedeutsamer werdender überfachlicher Kompetenzen annimmt.

Das Erich-Gutenberg-Berufskolleg (EGB) ist eine Schule, in städtischer Trägerschaft im Osten von Köln, die aufgrund ihrer sozial-räumlich benachteiligten Lage und einer entsprechend zusammengesetzten Schülerschaft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert ist, und zugleich ihre kaufmännische Ausrichtung in Hinblick auf die Vermittlung sowohl fachlicher als auch zukünftig immer bedeutsamer werdender überfachlicher Kompetenzen annimmt.

Pädagogisch konsequent wird es so zu einem Schmelztiegel von Inklusion, Integration, Religion, Mehrsprachigkeit und Gender. Diese Bereiche begründen das Verständnis von Schulkultur und Schulleben, wo ca. 2200 Schülerinnen und Schüler aus mehr als 60 Nationen und ca. 100 Lehrkräfte leben, arbeiten, von- und miteinander lernen.

Im Sinne der Präambel des Schulprogramms anerkennen die Menschen am EGB diese Unterschiedlichkeiten und verstehen diese Ausgangssituation auch als Chance. Dabei folgt die Schule einer Pädagogik, die gegenüber den ihr Anvertrauten getragen ist von einer persönlich wertschätzenden, einer im Umgang miteinander auch bewusst grenzsetzenden und einer in der Fachlichkeit fordernden Grundhaltung.

Die beruflichen Schwerpunkte liegen im Büromanagement, im Steuerwesen, in den Informationstechnologien und im E-Commerce. Zugleich bietet die Schule vom Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen Hochschulreife alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse an. Schließlich kann im Rahmen der Weiterbildung in der Fachschule der Abschluss „Staatlich geprüften Betriebswirtin“ bzw. „Staatlich geprüfter Betriebswirt“ mit dem „Steuern“ oder „Finanzwirtschaft“ erworben werden.

Die vier profilgebenden Säulen des Erich-Gutenberg-Berufskollegs sind
1.    eine Erziehung im Sinne des Erwerbs bzw. der Einforderung überfachlicher beruflicher Kompetenzen mit den Schwerpunkten Eigenverantwortlichkeit und Verlässlichkeit, Entwicklungsbereitschaft und Flexibilität, Teamorientierung und Zielstrebigkeit,
2.    die Förderung einer ganzheitlich - körperlich, geistig, psychisch und sozial -  verstandenen Gesundheit, die alle Bereiche des schulischen Lebens mit dem Ziel einbezieht, die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler zur Förderung der eigenen Gesundheit zu entwickeln und zu stärken,
3.    die Ausbildung einer beruflichen Fachlichkeit, die wir praxis- und realitätsnah durch Anforderungen kaufmännischer Berufe abbilden, sowie
4.    die Förderung einer digitalen Kompetenz, sich auf vorherrschende Technologien einzulassen und mit ihnen arbeiten zu können.

EGB Schulprofil

Eine aktuelle Version unseres Schulprogramms zum Download:

  1. Wir sind eine Schule, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
  2. Wir begegnen allen Menschen vorurteilsbewusst.
  3. Wir fordern Respekt, Verlässlichkeit und Mitmenschlichkeit.
  4. Wir legen Wert auf berufliche Bildung.
  5. Wir legen Wert auf die Einhaltung gemeinsam erstellter Regeln.
  6. Wir wollen eine gesunde Schule sein.
  7. Wir fördern Anstrengungsfreude und fordern Leistungsbereitschaft.
  8. Wir legen Wert auf Spracherziehung.
  9. Wir sind offen für Veränderungen und stellen uns dem digitalen Wandel.

Die pädagogische und die didaktisch-methodische Arbeit am EGB fußt auf einem Bild vom Menschen, der sich lebenslang durch Teilnahme und Teilhabe sinnsetzend entwickelt. [1]

„Der Mensch ist Körper-Seele-Geist-Subjekt in einem sozialen und ökologischen Umfeld. Aus der Interaktion mit diesem gewinnt er seine Hominität und Identität …. Weil der Mensch in einem konkreten historischen, ökologischen und politischen Kontext/Kontinuum steht, er in die Textur seiner Lebens- und Sozialwelt eingewoben ist, ist er wesensmäßig ein Bezogener (Tamboer 1991)…. Der Mensch existiert nicht in der Welt wie ein Fremder in einem unbe­kannten Land, er existiert mit der Welt und auf sie hin.“ [2]

Dieses Grundverständnis von Existenz als Ko-existenz, die sich wesentlich über Ko-respondenz entwickelt korrespondiert mit einer Vorstellung von sich lebenslang entwickelnder Identität durch ein ständiges Bewerten und Übernehmen oder Zurückweisen von Selbstwahrnehmung [3] und fremder Wahrnehmung aus der Umwelt [4].

Dabei wird die menschliche Persönlichkeit, die Identität des Menschen, von fünf wichtigen Bereichen be­stimmt: [5]

  1. Körperliche Gesundheit
  2. Soziales Netzwerk
  3. Arbeitszufriedenheit und Leistungserleben
  4. Materielle Sicherheit [6]
  5. Tragfähiges Wertesystem

Die im EGB-Schulprogramm [7] verankerten vier vier profilgebenden Schwerpunkte des EGB, auf die sich für uns „Gelingende Beruflichkeit“ stützt, sind keine zufälligen oder beliebigen Akzentuierungen, sondern leiten sich wesentlich auch aus diesem zugrundeliegenden Menschenbild ab.

Hierbei vermag die Arbeit an Schule allgemein und an einem kaufmännisch-verwaltenden Berufskolleg im Besonderen die identitätsstiftenden Säulen sicherlich unterschiedlich zu stärken, allein schon insofern der Bereich "Arbeitszufriedenheit und Leistungserleben" für die Aufgabenstellungen der Berufskollegs per definitionem im Vordergrund steht.

  • Die Hinführung zu einer beruflichen Tätigkeit als Grundlage für eine tragfähige, eigenverantwortliche Lebensgestaltung befördert ganz wesentlich die Säulen "Arbeitszufriedenheit und Leistungserleben" und "Materielle Sicherheit".
  • Die Hinführung zu überfachlichen beruflichen Kompetenzen unterstützt Identitätsentwicklung über die Säulen "Soziales Netzwerk" und " Tragfähiges Wertesystem", ist zudem ebenfalls wesentlich für die Stärkung der Säulen "Arbeitszufriedenheit und Leistungserleben" und "Materielle Sicherheit".
  • Die Hinführung zum kompetenten Umgang mit digitalen Medien zielt vor allem auf die Identitätsentfaltung im Bereich der Säulen "Soziales Netzwerk" und "Arbeitszufriedenheit und Leistungserleben".
  • Die Hinführung zur Verantwortungsübernahme für das eigene körperliche, geistige, psychische und soziale Wohlbefinden ist zentral für eine starke Ausbildung der Säule „Körperliche Gesundheit“.

[1] in Orientierung am Konzept der Integrativen Therapie nach Hilarion Petzold und am autopoietischen Ansatz von Gerald Hüther (u.a. Hüther, G.: Was wir sind und was wir sein könnten. Ein neurobiologischer Mutmacher, 9. Aufl. Frankfurt 2012)

[2] siehe Petzold, H.G.: Das Ko-respondenzmodell als Grundlage der Integrativen Therapie und Agogik (Überarb. von 1978), in: Petzold, H.G. Integrative Therapie, II/1, Paderborn 1993, S. 19-31

[3] = Identifikation: „Wie sehe ich mich selbst?“

[4] = Identifizierung: „Wie werde ich von meinen Mitmenschen gesehen?“

[5] vgl. Rahm, D. u.a.: Einführung in die Integrative Therapie, Paderborn 1993, S. 154-156

[6] Petzold trifft hier bewusst und sinnvoll eine Unterscheidung zwischen der „materiellen Absicherung“ einerseits und der identitätsstiftenden Wirksamkeit von „Arbeiten und Leisten“ andererseits.

[7] siehe „Schulprofil“ und „Profilbildende Herausforderungen (bildungsgangübergreifend)“ im Schulprogramm des EGB